Fußball-Bundesliga: Warum Eintracht Frankfurt eine Meisterwoche bevorsteht (2024)

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Herausforderung in Bundesliga :

Für die Eintracht geht es um Europa

Von Ralf Weitbrecht

Lesezeit: 4 Min.

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Erst trifft die Eintracht in der Bundesliga auf den alten Meister, dann auf den neuen. Trainer Dino Toppmöller will seine Spieler gegen München und Leverkusen in einen „Flow“ bekommen. Nur wie?

Mutig in die Meisterwoche. Für die Eintracht hat der Liga-Endspurt die Meisterprüfung im Programm. An diesem Samstag das Auswärtsspiel beim abgelösten Champion FC Bayern München (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky). Am darauffolgenden Sonntag das Heimspiel gegen den neuen Titelträger Bayer Leverkusen. Zwei Aufgaben, die der Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller alles abverlangen werden.

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„Wir brauchen eine gute Staffelung und eine gute Ordnung“, sagte der Frankfurter Fußballlehrer vor der Dienstreise in den Süden. „Wir brauchen wie gewohnt eine gute Mischung aus hohem Attackieren und Geduld, auch mal im tiefen Block zu verteidigen.“ Kurzum: Toppmöllers Truppe muss sich zusammenreißen und einen neuerlichen Versuch starten, das zu tun, was sie eigentlich immer tun sollte: vom Anpfiff bis zum Abpfiff alles zu geben.

Auch beim befreiend wirkenden 3:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg ist die Mannschaft diesem selbstverständlichen Anspruch nicht gerecht geworden. Die gezeigte Leistung in der ersten Halbzeit war nicht dazu angetan, in Jubelstürme auszubrechen.

Folgerichtig gab es auch laute Pfiffe von den Rängen. Später dann, als der Sieg dank eines couragierten Auftritts im zweiten Spielabschnitt perfekt war, „war der gemeinsame Jubel in letzter Sekunde das I-Tüpfelchen und ein absoluter Energiebooster“, sagte Toppmöller.

Vorsprung verteidigen

Energie, Schärfe, Struktur – es sind einige von Toppmöllers Lieblingsworten, die der 43 Jahre alte Trainer immer wieder benutzt, wenn es gilt, sich verbal und mental auf einen Gegner einzustimmen, beseelt von dem Ziel, „dass wir in den vier ausstehenden Spielen maximal erfolgreich sein wollen, um unser großes Ziel zu erreichen“.

Das Ziel ist klar: Europa. Die Eintracht will mit Macht zurück in einen der europäischen Fußballwettbewerbe. Theoretisch ist alles möglich. Von der Champions League bis zur Conference League – oder aber auch nichts. Es liegt auch und vor allem an der Eintracht.

Sie muss ihren Vorsprung vor den Verfolgern aus Freiburg, Augsburg und Hoffenheim einfach nur verteidigen. Tabellenplatz sechs, den Toppmöllers Mannschaft seit Weihnachten behauptet, bietet lukrative Optionen für das sportlich wie wirtschaftlich attraktive Zusatzgeschäft Europapokal.

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Eine Option gibt es seit Freitag nicht mehr. Dass Hugo Ekitiké die Eintracht Hals über Kopf verlässt. Das Gegenteil soll passieren, denn der Klub hat um Punkt 13 Uhr bekannt gegeben, dass der stürmische Franzose nun im Besitz eines langfristigen Arbeitsvertrages ist.

Sportvorstand Markus Krösche hat die zuvor ausgehandelte Kaufoption aktiviert, was bedeutet: Ekitiké ist vertraglich bis Mitte 2029 an die Eintracht gebunden. Krösche ist zufrieden, dass der Deal zustande gekommen ist. In einer Vereinsmitteilung lässt sich der Manager entsprechend zitieren. „Hugo hat in seinen bisherigen Einsätzen angedeutet, welche Qualität in ihm steckt.

Wir sind von seinem großen Potential fest überzeugt und freuen uns darauf, ihn über die aktuelle Saison hinaus im Eintracht-Trikot zu sehen.“ Bevor sich Ekitiké dazu entschlossen hat, ein neues Kapitel in Deutschland aufzuschlagen, war er auch dank seiner 13 Tore in der Ligue 1 für Stade Reims und Paris Saint-Germain den Frankfurter Spähern aufgefallen. In dieser Saison hat ihn Trainer Toppmöller bislang zwölfmal eingesetzt.

„Wir sind an unsere Grenzen gegangen“

Nach einer längeren Anlaufzeit gelang ihm in der vergangenen Woche beim 3:1 gegen Augsburg sein erstes Bundesligator. Weitere sollen folgen. Das nächste schon an diesem Samstag in der Münchner Arena? Die Ausgangslage ist klar.

Die Bayern sind der Favorit – aber das waren sie im Hinspiel auch. Damals gab es dieses unglaublich anmutende Spektakel, das im 5:1-Coup für die Eintracht gipfelte. „Das war eine absolute Topleistung von uns allen“, sagte Toppmöller rückblickend.

„Wir sind absolut an unsere Grenzen gegangen. Den Erfolg haben wir uns verdient. Wir sind deutlich mehr gelaufen als der Gegner, haben mehr investiert und konnten uns belohnen. Es war eine phantastische Stimmung, und ich bekomme immer noch etwas Gänsehaut, wenn ich an das Spiel denke.“

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Gänsehautstimmung auch beim zweiten Wiedersehen mit den Bayern in dieser in Kürze zu Ende gehenden Saison? Toppmöller freut sich nicht nur auf den sportlichen Vergleich mit dem Tabellenzweiten. Er freut sich auch auf die Begegnung mit dem scheidenden Bayern-Trainer Thomas Tuchel, von dem er eine hohe Meinung hat.

„Er ist ein absoluter Toptrainer in Europa und jemand, der mich immer ein Stück weit inspiriert hat.“ Toppmöller selbst hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die anspruchsvolle Auswärtsbegegnung „die Spieler, die gespielt haben, in einen Flow zu bekommen. Für uns ist es total wichtig, in verschiedenen Positionen Qualität auf der Bank zu haben, um nachlegen zu können und dabei auch das Gefühl haben zu können, noch einmal besser zu werden.“ Toppmöllers Plan und Hoffnung: „Dass wir im Endspurt alle Mann an Bord haben wollen, um den Konkurrenzkampf zu haben.“

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Einer, der zuletzt nicht spielen durfte, sondern wegen einer Unbeherrschtheit zuschauen musste, ist wieder dabei. Tuta hat seine Sperre von zwei Spielen abgesessen und wird wieder in die Startelf rücken. Ein Teilzeitarbeiter, den Toppmöller, wenn es passt, immer wieder mal kurz vor Ende in die Partie bringt, wird die Reise nach München auf keinen Fall mitmachen. Angreifer Nacho Ferri hat sich am Sprunggelenk verletzt und fällt aus. Die Frankfurter Hoffnungen auf Tore bei den Bayern ruhen auf anderen Schultern – zum Beispiel auf denen von Ekitiké.

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